graubraunes Tournürenüberkleid



graubraunes Tournürenüberkleid


Inventar Nr.: KP K 217b
Bezeichnung: graubraunes Tournürenüberkleid
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 1876 - 1878
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Wolle, Baumwolle, Glas(?) (Knöpfe), Metall (Haken, Knopfösen)
Maße: vordere Mitte 138,5 cm (Länge)
hintere Mitte 152 cm (Länge)
Ärmel 56 cm (Länge)
Schulter 41 cm (Breite)
Taille 68 cm (Umfang)
Provenienz:von Griesheimscher Nachlass


Katalogtext:
Das graubraune Tournürenüberkleid hat nur ein kleines Halsbündchen und lange schwarze Ärmel. Es ist auf Figur gearbeitet und wird vorne vom Hals bis zum Saum mit 20 schwarz-weiß geprenkelten Glasknöpfen geschlossen.
Über die Schultern laufen 2 breite, braune Borten mit einem Dekor aus schwarzen Ähren, die vorn über dem Beinansatz in einer Spitze enden, hinten reichen sie bis zum Gesäß. Dort ist mittig vom Kragen ausgehend eine 3. Borte aufgesetzt. 2 weitere Borten, bilden mit Querfalten dazwischen die Saumgarnitur, die in einem plissierten Volant endet.
Im Rücken ist die Rockbahn in Querfalten hochgerafft und mit der Tournürenbahn zusammengenäht. Da die Draperie der Tournüre asymmetrisch angelegt ist, ist die linke Rockbahn weniger gerafft und die Tournürenbahn an dieser Stelle glatt. Auf der rechten Seite sind Rock und Tournürenbahn bis auf Gesäßhöhe hochgerafft und der obere Ansatzpunkt mit einer großen Schleife aus schwarzem Band garniert. Die Kanten von Rock- und Tournürenbahn sind unterhalb des Gesäßes nicht verbunden, sondern fallen frei. Die Saumkante der Tournürenbahn ist ebenfall mit der braunen Borte und einem plissierten Volant aus Kleiderstoff garniert.
Unterhalb der rechten Hüfte ist eine Tasche aus Kleiderstoff aufgesetzt, die ebenfalls mit der Borte und einer schwarzen Bandschleife verziert ist.
Auch die aufgeschlagenen Manschetten der Ärmel sind mit einer zweiten, breiteren aus Kleiderstoff hinterfangen, enden in einem plissierten Volant und sind an der unteren Seite mit der braunen Borte besetzt.

Das Kleid ist bis zur Hüfte mit hellem Baumwollköper abgefüttert und unversteift. Im Rücken sind 2 Leinenbänder als Tailengurt angenäht, die vorne mit Haken und Öse geschlossen werden. Da KP K 217c sehr ähnlich geschnitten, garniert und mit dem gleichen Baumwollköper gefüttert ist, wurde vermutlich auch dieses Überkleid bei Mathilde Schlungs hergestellt und nur der originale schwarze Taillengurt irgendwann durch die beiden Leinenbänder ersetzt.

Babette Küster
Jan. 2021




Letzte Aktualisierung: 28.02.2024



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