Jacke und Schürzenüberrock eines Tournürenkleides
Jacke und Schürzenüberrock eines Tournürenkleides
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| Inventar Nr.:
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KP K 213 |
| Bezeichnung:
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Jacke und Schürzenüberrock eines Tournürenkleides |
| Künstler / Hersteller:
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unbekannt
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| Datierung:
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1873 - 1875 |
| Objektgruppe:
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Bekleidung |
| Geogr. Bezug:
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| Material / Technik:
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Seide, Wolle, Leinen, Metall (Haken, Öse) |
| Maße:
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Jacke vordere Mitte 48 cm (Länge) Jacke hintere Mitte 50 cm (Länge) Ärmel 57 cm (Länge) Schulter 38 cm (Breite) Taille 69 cm (Umfang) Schürzenrock vordere Mitte 91 cm (Länge) Schürzenrock hintere Mitte 106 cm (Länge) Schürzenrock Taille 68 cm (Umfang)
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| Provenienz: | von Griesheimscher Nachlass |
| Beschriftungen:
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auf dem Taillengurt: "J. Jonas & Löwenstern / Fournisseurs de la Cour / Düsseldorf" (mit Gold aufgedruckt);
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Katalogtext:
Jacke und Schürzenüberrock sind aus einer in Grau und eisblau gestreiften Halbseide hergestellt, die Jacke ist außerdem mit dunkelblauem Seidenrips garniert.
Die Jacke ist auf Figur gearbeitet, hat einen runden, weiten Schoß (für den Tournürenbausch), einen kleinen Stehkragen und lange, schmale Ärmel.
Um den Kragen ist ein weiterer aus dunkelblauer Ripsseide gelegt, dessen Revers auf der Vorderseite bis zur Brust reichen. Er wird auf beiden Seiten von gefältelten Belegen bedrenzt, die bis zum Saum durchlaufen.
Die Ärmel sind mit einer dunkelblauen Schnurbise an der Schulter angesetzt und haben Manschetten, die ebenfalls mit einer Schnurbiese konturiert und mit dunkelblauen, plissierten Volants und einem dunkelblauen Saumbeleg garniert sind.
Geschlossen wird die Jacke vorne mit 10 Knöpfen, die mit dem dunkelblauen Rips bezogen sind sowie am Kragen mit einem Haken mit genähter Öse.
Das Futter besteht aus einem graugrünen Wollmusseline, auf dem im Rücken angenähten Taillengurt ist mit Gold der Name des Modeateliers aufgrdruckt: J. Jonas & Löwenstern / Fournisseurs de la Cour / Düsseldorf.
Der Schürzenüberrock ist vorne und über den Hüften glatt am Bund angesetzt, an den rückwärtigen Kanten bis auf Kniehöhe gerafft und jeweils mit 2 großen Bandschlaufen aus dunkelblauem Seidenrips garniert. Der Saum ist mit einem plissierten Volant aus Kleiderstoff eingefasst.
Geschlossen wird die Schürze im Rücken am Bund mit Haken und Öse, auf Höhe des Gesäßes und 30 cm tiefer sind an jeder Kante 2 dunkelbraune Tressenbänder angebracht, mit der die Schürze zusammenghalten werden kann. Daraus ist zu schließen, dass der Grundrock vermutlich einen lose, nur partiell angeheftete Tournürenbahn hatte, unter der die Schürzenbänder unsichtbar gebunden werden konnten.
Der Grundrock war außerdem sehr wahrscheinlich ebenfalls mit dem dunkelblauen Seidenrips garniert - unter Umständen war die Tournürenbahn aus diesem Material, so dass die Bandschlaufen der Schürze entsprechend üppiger wirkten.
Babette Küster
Jan. 2021
Letzte Aktualisierung: 28.02.2024