Herrenweste aus gestreiftem Seidentaft mit broschiertem, rotweißem Blütendekor mit Silber



Herrenweste aus gestreiftem Seidentaft mit broschiertem, rotweißem Blütendekor mit Silber


Inventar Nr.: KP K 24
Bezeichnung: Herrenweste aus gestreiftem Seidentaft mit broschiertem, rotweißem Blütendekor mit Silber
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: Mitte 18. Jh.
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Seide, Leinen, Baumwolle, Metall (Stickfäden, Pailletten, Knopfdekor), Holz (Knopfkerne)
Maße: vordere Mitte 61 cm (Länge)
hintere Mitte 57 cm (Länge)
Schulter 12 cm (Breite)
Brust 97 cm (Umfang)


Katalogtext:
Vom 17. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts bestand ein kompletter Herrenanzug aus Hose, Weste und Jacke. Dabei orientierte sich der Schnitt der Weste meist an der Form der Jacke, die Dekoration konnte aber sehr verschieden sein. So können auch einzelne Westen nicht nur anhand des Dekors, sondern auch nach ihrem Schnitt datiert werden.

Diese kragenlose, aber eng am Hals anliegende Weste reicht bis zur Mitte der Oberschenkel herab und stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Sie ist aus weißem Seidentaft mit schmalen Köperstreifen, der florale Dekor aus roter und weißer Seide sowie einem silbernen Ondéfaden ist broschiert. An den vorderen und unteren Kanten der Vorderteile verläuft eine doppelte Wellenranke aus Blütenzweigen und einer rot-silbernen Blütenranke, die zusätzlich mit silbernen Pailletten überstickt wurde. Die Patten der großen Taschen sind mit einer Variation dieses Dekors verziert, der helle Atlasgrund der Vorderteile ist mit einzelnen Streublümchen belegt, die in horizontalen Reihen versetzt angeordnet sind.
Im linken Vorderteil sind vom Halsausschnitt bis zum Ansatz der Taschenpatte 12 Knopflöcher eingearbeitet, die dazugehörigen Knöpfen sind mit Silberdraht besponnen.
Der leichte Seidentaft ist ursprünglich auf ein feines, gechinztes Leinen gearbeitet worden, die Knopfleiste wurde zusätzlich mit einem gröberen Leinen verstärkt. Das originale Futter bestand aus weißem Seidentaft, es wurde später durch feines, weißes leinen ersetzt.
Die Taschenbeutel bestehen aus einem losen Fischgratköper und einem beigen, gerauhten Baumwollflanell.

Babette Küster Dez. 2022




Letzte Aktualisierung: 28.02.2024



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