Blaues Damenmieder mit Laschen



Blaues Damenmieder mit Laschen


Inventar Nr.: KP NT 2392
Bezeichnung: Blaues Damenmieder mit Laschen
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 3. D. 18. Jh.
Objektgruppe: Bekleidung
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Seide, Wolle, Leinen, Metall (geflochtene Schnüre an Laschenenden)
Maße: vordere Mitte 38 cm (Länge)
hintere Mitte 51,5 cm (Länge)
Taille mindestens 64 cm (Umfang)


Katalogtext:
Dieses Damenmieder ist mit ziemlicher Sicherheit aus einem älteren Kleidungsstück umgearbeitet worden. Das Blumenmuster des Damastes war modern in der Zeit um 1740, während der jetzige Schnitt des Mieders, also der ovale Ausschnitt, der Laschenverschluss und der vorne und hinten in einer Spitze auslaufende Schoß erst im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts getragen wurde. Fadenreste an den Kanten der Armausschnitte lassen außerdem darauf schließen, dass das Mieder ursprünglich sehr wohl Ärmel hatte.

Versteift ist das Mieder mit Fischbein in den vorderen Kanten und den Formnähten im Rücken, wo die Stäbe z. T. bis in den Schoß reichen. Gefüttert ist es mit feinem Leinen, die Laschen und vermutlich ursprünglich auch der Ausschnitt sind mit rosa Taftband eingefasst.

Die Verwendung verschiedener roter und weißer Wollstoffe zur Abfütterung der Schöße, rote Fadenreste am Ausschnitt und verschiedene Flickstellen im Innenfutter sind Beleg dafür, dass das Mieder über einen langen Zeitraum getragen und immer wieder verändert wurde. So verlängerte man die Träger und bedeckte die Ansatzstellen mit blauem Taft und auch die Schlingen aus geflochtenem Metalldraht, die an den laschen angenäht wurden sind eine spätere Zutat, ein Paar der originalen Haken und Ösen sind am oberen Laschenpaar erhalten geblieben.

Babette Küster Dez. 2022




Letzte Aktualisierung: 15.03.2024



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