Schwarze Damenjacke, garniert mit Spitzen u. Perlen
Schwarze Damenjacke, garniert mit Spitzen u. Perlen
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| Inventar Nr.:
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KP K 237 d.2 |
| Bezeichnung:
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Schwarze Damenjacke, garniert mit Spitzen u. Perlen |
| Künstler / Hersteller:
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unbekannt
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| Datierung:
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1870er/1880er-Jahre |
| Objektgruppe:
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| Geogr. Bezug:
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| Material / Technik:
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Wolle, Baumwolle, Perlen (Jett?), Fischbein, Holz (Knöpfe), Metall (Haken) |
| Maße:
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vordere Mitte 51 cm mit Fransen (Länge) hintere Mitte 67 cm mit Fransen (Länge) Taille 67 cm (Umfang) Schulter 37 cm (Breite) Ärmel 1 (0riginal) 59 cm (Länge) Ärmel 2 63 cm (Länge)
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| Provenienz: | von Griesheimscher Nachlass |
Katalogtext:
Hüftlange Damenjacke aus schwarzem Wollstoff mit kleinem Stehkragen und Spitzeneinsätzen. Bestandteil einer Trauergarderobe.
Die Jacke ist auf Figur gearbeitet und wird vom Hals bis zur Taille mit 9 halbkugeligen, schwarz bezogenen Knöpfen geschlossen. Auf der Knopfleiste sind zusätzlich 3 geknüpfte, mit Perlen besetzte Blütenrosetten aufgenäht.
Über die Schultern verläuft vom vorderen Saum zum hinteren Taillenriegel je eine breite schwarze, geklöppelte Einsatzspitze, die auf der Schulterseite von einer perlenbesetzten Tressenborte und auf der Innenseite von einer einfachen Perlenreihe flankiert wird.
Der Schoß der Jacke ist an den Seitennähten geteilt, im Rücken setzt unter dem Taillenriegel ein separater, halbkreisförmiger Tournürenschoß an, der in Segmente geteilt und durch Stücke der Einsatzspitze wieder verbunden ist. Die Kanten der Schöße sind mit Perlenfransen eingefasst, die der Tournüre mit einer mit Perlen geknüpften Zackenfranse.
Die Ärmel der Jacke wurden herausgetrennt, vermutlich weil der Wollstoff stark verblichen ist. Auch hier ist eine Spitzenbahn eingesetzt, die aber von 2 der perlenbesetzten Tressenborten flankiert wird. Die Zackenfranse bildet eine Art Manschette und der Saum ist mit einer gebogten Klöppelspitze besetzt.
Zu dem Ensemble gehört ein zweites, ebenfalls herausgetrenntes Ärmelpaar. Hier sind jeweils 4 Spitzenstreifen eingesetzt und der Ärmel endet etwa auf Ellenbogenhöhe in einem Querband aus der Einsatzspitze. Darunter setzt eine trichterförmige Manschette mit 5 Spitzenstreifen an, deren Saum wiederum mit der Zackenfranse eingefasst ist. Hier sind die Spitzen durchgängig nur von einfachen Perlenreihen flankiert.
Vorder- und Seitenteile der Jacke sind gefüttert und die Knopfleiste sowie die vorderen und hinteren Teilungsnähte durch Fischbein versteift. Vermutlich wurde sie über einer Bluse o.ä. getragen. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Hüftpartie enger gemacht. (Wechsel von Tournüre zu Cul?)
Babette Küster
Jan. 2021
Letzte Aktualisierung: 28.11.2024